COVID19
Zunächst steht unsere Charter für 2020 wie so vieles in der Zeit unter dem schlechten Stern von COVID19. Der Tourismus ist verboten und die Yachthäfen sind zu. Wir hoffen, daß es für uns Anfang Juni noch was wird und wir hatten Glück. Nachdem zuerst nur die Eigner zu Ihren Booten durften war es ab Anfang Juni 2020 auch wieder erlaubt Boote zu chartern und andere Häfen anzulaufen.
Gebucht haben wir, wie für dieses Boot üblich, von Montag (08.06.) 16:00 bis Montag (15.06.) 09:00. Da aber wegen Corona alle Reisen vor uns ausfielen, hat und der Eigner angeboten, schon früher zu übernehmen. Das haben wir uns nicht zweimal sagen lassen und sind schon am Freitag angereist.
Fr 05.06.2020
Bei Ankunft in Barth suchen wir uns erst einen großen Supermarkt um frischen Proviant und Getränke für den Törn einzukaufen. Da der Wagen aber schon voll war, gabs die erste kleine Herausforderung schon auf dem Supermarktparkplatz...
Dann den Herrn für die Übergabe angerufen und ab zum Liegeplatz bei der Bootswerft Rammin. Als wir neben der 'Mark I' stehen dachte ich nur - uhi, ganz schöner Zossen für uns als quasi Anfänger.
Nach der formellen Übergabe alles an Bord geschafft und das Wetter gecheckt. Wie vorausgesagt hat es ordentlich aufgebriest. Es sind im Hafen mindestens 5-6 Windstärken aus W und es soll noch etwas mehr werden. Angesichts unseres Erfahrungsstandes und dem Respekt vor dem stattlichen Stahlverdränger war es klar, daß es heute am schon späten Nachmittag nirgendwo mehr hingeht.
Abendrot unter Coroa-Bedingungen im Restaurant Eshramo, welches uns zu Recht empfohlen wurde. Die Innenstadt von Barth ist auch durchaus sehenswert und wir genießen den kurzen Spaziergang zurück zur Werft und zur 'Mark I'.
Die Nacht ist selbst im Hafen unruhig und wir gewöhnen uns an das Geräusch von knurrenden Leinen und Fendern im Stahlrumpf.


Sa 06.06.2020 Barth - Zingst
Der Wind ist immer noch recht stark und es soll auch erst am Nachmittag etwas ruhiger werden. Wir können uns beim Frühstück Zeit lassen. Nochmal alles klariert, nochmal mit dem still liegenden Boot vertraut gemacht, dann kribbelt es aber langsam.... Wir entscheiden uns erst ein paar Übungsrunden im Barther Hafen zu drehen und dann die erste kleine Fahrt nach Zingst zu wagen.
Endlich geht's los. Unter den skeptischen Augen einiger Hafenkino-Besucher fahren wir ein paar Manöver, testen uns vorwärts und rückwärts an Boxenliegeplätze. Hm soweit so gut, alles funktioniert und wir verlassen den geräumigen Hafen von Barth Richtung Norden mit Ziel Zingst.
Zum Glück hatte der Windfinder recht und der Wind lies nach. Wir fahren kraftstoffsparend mit 6 kn über den Barther Bodden immer schön entlang des betonnten Weges. Das Boddenrevier ist neu und daher konzentrieren wir uns sehr auf das Navigieren. Ab der Einfahrt in den Zingster Strom wird das Fahrwasser richtig schmal und es kommen nun auch noch die Fahrgastschiffe dazu die hier regelmäßig pendeln. Daher volle Konzentration. Die Sonne ist draußen und es gelingt trotzdem die herrliche Landschaft links und rechts zu genießen.
Wir folgen einem Tipp des Eigners und laufen am Wasserwanderrastplatz und dem Stadthafen vorbei und steuern den kleinen Privathafen 'Kloss' an. Es ist ein Liegeplatz an einen Ponton am Strom frei. Da wir uns telefonisch angekündigt hatten und das Boot hier auch nicht unbekannt ist, werden wir am Ponton vom 'Chef' des Hafens schon mit einem Helfer erwartet. Ich setze zum Anlegen an, dann der wohlgemeinte Hinweis mit dem Arm einen Bogen zu fahren und dann gegen den Wind anzulegen. Das Manöver gelingt gut, die beiden Männer helfen und schon haben wir unseren ersten Liegeplatz sicher erreicht. Es war zugegeben auch eine eher einfache Übung.
Der kleine Hafen mit wenigen Liegeplätzen, zwei Ferienwohnungen und einem Wohnmobilstellplatz ist einfach aber vom Besitzer sehr liebevoll in Schuss gehalten. Landanschluss am Ponton, Liegegeld bezahlt und dann einen Abstecher in den Ort Zingst. Hier steppt, trotz gerade gelockerter Corona-Beschränkungen der Bär. Tourismus zu 100%- promenieren, sehen und gesehen werden. Zum Glück haben wir im Restaurant Tage vorher reserviert sonst wäre es die Dose Ravioli geworden. Zurück an Bord genießen wir die herrliche Ruhe nur einige hundert Meter aber gefühlt meilenweit weg vom Trubel. Ein schöner Ort ! Dann den Absacker und die Tourplanung für morgen.
Heute: 5 sm


So 07.06.2020 Zingst - Stralsund
Heute geht es bei sonnigem Wetter und wenig Wind Richtung Stralsund. Da wir genug Zeit haben, fahren wir zunächst den Strom weiter Richtung Saaler Bodden bis zur Meiningenbrücke, die man nur zu den wenigen festen Brückenöffnungszeiten passieren kann. Dann gedreht und den Zingster Strom gemächlich zurück Richtung Osten. Am östlichen Rand von Zingst wird das Fahrwasser sehr schmal. Man kann über die kleinen Inseln Großer und kleiner Werder rüber zur Ostsee gucken - aber nicht fahren ! Wenige Meter neben uns stehen auch kleinere Wasservögel nur bis zu den Knien im Wasser. Also immer schön auf den Tonnenstrich achtgeben. Landschaftlich ist die Fahrt super schön. Es sind besonders am Ufer des Bock viele Vögel zu sehen.
Dann wird die Betonnung kurz anspruchsvoll für Revierfremde. Es zweigt das Fahrwasser zur Ostsee ab und gegenüber geht es in den kleinen Hafen Barhöft. Wir fahren Richtung Südost weiter und folgen dem Fahrwasser nach Stralsund. Früh kommen schon die Kirchtürme der Hansestadt in Sicht.
Vor der Strelasundbrücke zweigt das Fahrwasser zur Hafeneinfahrt ab. Direkt an der Einfahrt am nördlichen Ende des Hafens und gegenüber der 'Gorch Fock 1' liegt die recht große aber sehr zentral gelegene Marina. Hier gibt es Schwimmstege und wir entscheiden uns nicht zu weit ins Innere zufahren und steuern einen Steg am Anfang an. Damit wir hier bequem von Bord kommen, ist rückwärts Anlegen angesagt. Drehen, Windrichtung checken und der Wind treibt uns langsam an den Steg. Kurz mit den beiden Strahlern korrigiert und....halt...was ist mit der Badeplattform ? Der leichte Wind reicht um bedenklich nah an den Steg zu treiben. Aber beherztes Abdrücken und ein Fender lösen dieses Problem. Fest und wieder etwas vertrauter mit dem Boot.
Noch beim Einlaufbier kommt der Hafenmeister kassieren und dann geht's zu einem Rundgang durch die sehenswerte, historische Altstadt von Stralsund.
Die Marina liegt wie gesagt mitten in der Stadt aber dafür ist es abends und Nachts schön ruhig an Bord. Auch ein empfehlenswerter Liegeplatz.
Im Hafen haben wir dann fürs Abendbrot dann noch leckeren Räucherfisch besorgt. Abendbrot mit Panoramablick auf die Altstadt.
Heute : 27 sm


Mo 08.06.2020 Stralsund - Gager
Heute geht es bei sonnigem Wetter und wenig Wind weiter. Gern wollen wir bis nach Usedom, entscheiden uns aber, um den Tagestörn nicht zu groß werden zu lassen, erstmal nach Gager im Südosten Rügens zu fahren.
Aufgrund der angegebenen Durchfahrtshöhe für die 'Marc I' wollen wir durch den Stralsunder Hafen fahren und die alte Ziegelgrabenbrücke passieren. Das sollte klappen ohne auf die Brückenöffnung warten zu müssen. Sicherheitshalber noch gecheckt ob es außergewöhnlich hohen Wasserstand gibt und die Antenne umgelegt. Es passte ! Weiter geht es vorbei an der Stralsunder Werft und durch den landschaftlich schönen Strelasund. Das betonnte Fahrwasser führt bis weit in den Greifswalder Bodden. Wir halten dann auf die Tonne 'Zicker' zu und genießen die ruhige Seefahrt. Wir haben allerdings auch gehört, daß es bei unangenehmem Wind hier schon recht ungemütlich sein kann. Wir werden es für die Rückfahrt beachten. Wir halten auf die Steilküste vor dem Zickerberg zu. Die hügelige Landschaft der Halbinsel Mönchgut sieht von hier aus wirklich gut aus. Als die Küste an Steuerbord niedriger wird, erreichen wir die Zufahrt zum Hafen Gager. Alles gut betonnt, die Einfahrt kein Problem. Im kleinen Hafen von Gager gibt es Gastliegeplätze mit Mooring Bojen und ein paar Plätze längsseits an der Pier. Wir wollen auch nicht gleich zu viele Erfahrungen sammeln und entscheiden uns für einen freien Liegeplatz längsseits an der Pier. Bei wenig Wind legen wir zwischen einer großen Motoryacht und einem Segler an. Der Hafenmeister hat lediglich darum gebeten, möglichst platzsparend festzumachen. Wir verholen noch 2-3 Meter mit den Leinen und dann Liegegebühr zahlen und Einlaufbier.
Der Ort Gager ist sehr klein aber es gibt 2 oder 3 Gaststätten und einen kleinen Laden für die Versorgung mit Proviant und Brötchen. Wir sind heute Selbstversorger und genießen vor dem Essen einen Spaziergang durch den Ort und über die ziemlich hohen Hügel direkt dahinter. Es lohnt sich wirklich. Man wird mit einer grandiosen Aussicht nach Thiessow und in die andere Richtung runter zum Hafen und über das Mönchgut bis Sellin und zur freien Ostsee belohnt. Nach dem Abendbrot ist es windstill und die Sonne geht über der Hagenschen Wiek unter. Wir haben mal wieder einen Logenplatz und den richtigen Ort ausgewählt.
Heute : 28 sm





Di 09.06.2020 Gager - Zinnowitz
Bei schönem Sonnenwetter und kaum Wind verlassen wir Gager und fahren wieder raus auf den Greifswalder Bodden. Sobald wir die Tonne Zicker passiert haben, halten wir auf das Fahrwasser in den Peenestrom zu. Da es hier verschiedene betonnte Fahrwasser gibt, muss man den Kurs gut im Blick behalten. Bis auf die vielen Tonnen ist es ein bischen wie auf der offenen Ostsee.
Jetzt kommt die Norspitze von Usedom deutlich in Sicht und wir laufen in den Peenestrom ein, vorbei an Peenemünde an Bb und der Einfahrt zur bekannten Marina Kröslin an Stb. Die Fahrt durch den Peenestrom ist sehr abwechslungsreich und es gibt an den Ufern jede Menge Vögel zu sehen. Als wir uns der Klappbrücke in Wolgast nähern, wird gerade die Öffnung vorbereitet und wir fahren mit einigen Seglern durch die geöffnete Brücke. Das Bauwerk sieht in Bewegung wirklich imposant aus. Hinter Wolgast macht der Peenestrom noch einen Bogen und dann ist schon die Krumminer Wiek erreicht und das Achterwasser in Sicht. Hier gilt es erst noch den Tonnen zu folgen da es auf der Nordseite des Fahrwassers ziemlich flach ist. Wir steuern dann Richtung Osten in das Achterwasser. Hier sind verschiedene Untiefengebiete mit Tonnen gekennzeichnet und als Revierneulinge passieren wir so wie vorgesehen und sehen dann schon Zinnowitz unser heutiges Ziel. Der Wind hat zwar etwas zugenommen aber hier steht nur eine sehr kleine Welle und wir genießen die restlichen Meilen bis zum Hafen von Zinnowitz. Die Marina ist nicht sehr groß und die Einfahrt recht schmal. Es ist auch hier wenig los und wir haben die Wahl. Es sind genügend Boxen in der passenden Größe frei. Wir entscheiden uns für eine Box neben einer Linssen-Yacht deren Eigner unser Manöver bei einem kühlen Drink genau beobachten - der Klassiker ! Wir drehen sauber in die Box. Kurz gestoppt für beide Achterleinen dann Vorn kurz mit dem Strahler positioniert - fertig ! Geht doch. Nach kurzem Schwatz mit den Nachbarn noch den Platz im Restaurant direkt am Liegeplatz für abends gebucht und dann mit den Badesachen zum Ostseestrand, der von hier nämlich leicht zu Fuß nach einem Spaziergang durch den Ort zu erreichen ist. Der Badestrand ist auf Usedom immer wieder schön. ...obwohl schon echt viele Badeurlauber hier am Strand sind.
Im Ort dann noch ein paar Ergänzungen des Proviants und dann zum Abendessen im ersten Stock mit Blick auf das Achterwasser. Bodenständiges Essen zu fairen Preisen - das Abendessen ist hier also wirklich zu empfehlen. Nach wenigen Metern dann schon an Bord und beim 'Sundowner' den schönen Frühsommertag ausklingen lassen. Ein perfekter Tag um ihn auf und am Wasser zu verbringen.
Leider sind die Wetteraussichten nicht so gut und es wird klar, daß es nur eine Nacht Usedom wird. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Heute : 33 sm




Mi 10.06.2020 Zinnowitz - Gustow
Da die Wettervorhersage zunehmende Winde vorhersagt fahren wir nicht weiter in Usedomer Gewässern sondern entscheiden uns, noch heute bei moderatem Wind den Greifswalder Bodden zu überqueren. Der Morgen ist grau und noch ist der Wind sehr schwach. So verlassen wir Zinnowitz mit Kurs auf den Strelasund.
Unterwegs beim Passieren des Peenestroms briest es dann etwas auf . Auf dem Greifswalder Bodden sind des dann so 4-5 Windstärken aus West. Wir fahren in nordwestliche Richtung und die Wellen treffen uns in einen anscheinend recht ungünstigen Winkel von vorn. Jedenfalls fängt die 'Marc I' an recht heftig zu rollen. Als meine Bootsfrau dann immer ruhiger wird, versuche ich mal den Kurs und damit den Winkel zu den Wellen zu ändern und es hilft. Also kreuzen wir die letzten Meilen mit dem Motorboot um das Rollen zu verringern. Nach 2 Stunden kabbeliger Querung wird des dann immer ruhiger je weiter wir in den Strelasund einlaufen. Jetzt fängt es auch noch an zu regnen und wir beschließen uns für heute einen Liegeplatz am Strelasund zu suchen. Die Wahl fällt auf Gustow. Etwa 5 sm nach der Fähre Stahlbrode- Glewitz zweigt nach Stb das betonnte Fahrwasser in die Gustower Wiek ab. Am Ende der Bucht auf der Bb Seite ist der Naturhafen Gustow des Betreibers 'Im Jaich'.
Landschaftlich ist es hier wirklich sehr schön und rundherum sehr ruhig. Außer dem Yachthafen und den modernen Ferienhäusen direkt am Wasser ist rundherum nur Natur. Der Ort Gustow ist einen kleinen Fußmarsch entfernt - zu weit um morgens dort Brötchen zu holen. Ansonsten ist der Ort zwar verträumt aber hat aber wenig zu bieten. Direkt neben der Marina ist eine sehr schöne Badestelle mit herrlichem Blick auf die Bucht und rüber zum Strelasund. Die Marina ist modern und von gutem Standard, mit Bezahlautomat, sehr geräumigen sauberen, modernen Sanitärräumen und einem Brötchenservice im Büro. Ein guter Ort zum Entspannen mit wenig Trubel.
Heute: 48 sm





Do 11.06.2020 Gustow - Kloster
Unser heutiges Ziel ist die Insel Hiddensee. Dort sind wir noch nie gewesen und wie sich noch herausstellen wird, ist es eine ganz hervorragende Option die Insel mit dem Boot zu besuchen.
Das Wetter ist grau und immer noch windig mit Wind aus westlichen Richtungen. Daher nehmen wir die Route durch den Bodden bis nach Kloster. Heute passieren wir die Rügenbrücke im breiteren Fahrwasser zwischen dem Dänholm und Rügen. Hinter Stralsund dann immer in nördliche Richtung ins Boddengewässer zwischen Rügens Westküste und Hiddensee. Hier ist es teilweise sehr flach und Untiefen sind bei windigem Wetter und Wellengang so gut wie nicht zu erkennen. Das Fahrwasser ist gut betonnt aber recht schmal. Dafür herrscht reger Betrieb. Segler Motorboote, die Fähren zwischen Stralsund und Hiddensee und als Querverkehr die Fähren von Scharprode auf Rügen nach Neuendorf auf Hiddensee. Vorfahrt für Berufsschiffart - o.k. ; dann ein Freizeitskipper, der die Kurve des Fahrwassers sportlich schneidet und dann, was ist dass denn, ein Taxiboot mit mehreren hundert PS und mehr als 20 kn hält sauber den kürzesten Kurs mitten durch die Szene. Trotz weiter Wasserfläche wird es eng. Und das nicht nur zur Seite sondern auch unter dem Boot. Etwas weiter nach Stb aus dem Fahrwasser und schon sind es nur noch 1,2 m Wasser fallende Tendenz. Kurze Anspannung dann ist es auch schon vorbei und wir können nach Bb ziehen wo genug Wassertiefe ist.
Trotz des trüben Wetters sind wir kurze Zeit später sehr beeindruckt vom Anblick des weithin sichtbaren Dornbusch, der höchsten Erhebung auf Hiddensee. Wir haben offenbar eine gute Jahreszeit erwischt und der Ginster blüht auf großen Flächen gelb. Im Fahrwasser nach Kloster läuft man die ganze Zeit auf den Dornbusch mit dem markanten Leuchtfeuer - bekannt aus Film, Funk und Fernsehen ! - zu. Ein wirklich schöner Blick. Auch beim Einlaufen nach Kloster ist es geboten im Fahrwasser zu bleiben. Wir entscheiden uns für einen Liegeplatz am Ort längsseits an der Pier. Vorne legen die Fahrgastschiffe an aber am Südende des Hafens an der Pier liegt man sehr schön geschützt und später am Abend fahren auch keine Fähren mehr. Am Hafen gibt es Fischbrötchen und Räucherfisch vom Kutter oder Kuchen am Kiosk.
Von unserem Liegeplatz haben wir einen herrlichen Blick auf den Bodden und den ein und auslaufenden Verkehr und es ist nicht weit zu den Sanitärräumen. Unser erster Spaziergang führt uns natürlich zum Leuchtturm auf dem Dornbusch. Herrliche Landschaft, kein Autoverkehr und immer wieder schöne Blicke zur Ostsee. Der Weg nach Kloster hat sich gelohnt.
Heute 23 sm



Fr 12.06.2020 Hafentag Kloster
Heute ist es zwar grau und windig aber trocken und wir erkunden die Insel. Zu Fuß bis Vitte, zurück durch den malerischen Ort Kloster und nochmals über den Dornbusch und über den Ort Grieben zurück zum Hafen in Kloster. Durch die Lage am Fuße des Dornbusch ist Kloster deutlich grüner und abwechslungsreicher als Vitte.
Da alle Restaurants entweder nach Corona und wegen Vorsaison noch geschlossen sind oder in irgendeinem Corona-Modus laufen, entscheiden für uns für die Variante des örtlichen Supermarktes und des Selbstversorgers. Es gibt zwei Supermärkte die zwar beide sehr klein aber gut sortiert sind. Auch das Angebot an frischem Gemüse ist super.
Und Essen mit Blick auf den Bodden können auch die meisten Restaurants nicht bieten.
Sa 13.06.2020 Hafentag 2 Kloster
Da wir, wie eingangs beschrieben, außerplanmäßig das Boot 3 Tage früher übernommen haben, genießen wir jetzt einen weiteren Tag auf Hiddensee. Für heute ist dann auch endlich wieder Sonne angesagt.
Morgens aber wie tags zuvor der kleine Spaziergang zum Inselbäcker im Ort. Ein richtiger Traditionsbäcker mit Brot, Brötchen und Kuchen aus der eigenen Backstube im Haus. Die kleine Warteschlange ist dabei kein Problem und auch nur wegen Coronaabständen so lang.
Bei Sonne sieht die Landschaft noch einmal viel besser aus. Am Nachmittag nach dem Kuchen geht es dann bei Sonnenschein und steifer Briese aus Ost noch an den schönen, super langen Sandstrand. Das Bad in der Ostsee musste einfach sein, war aber doch noch sehr erfrischend.









So 14.06.2020 Kloster - Barth
Heute steht leider schon unsere letzte Etappe zurück nach Barth an. Die Sonne scheint und der steife Ostwind von Gestern hat etwas nachgelassen. Bei Bilderbuchwetter verlassen wir das schöne Hiddensee, das durchaus das Potenzial zur Lieblingsinsel hat.
Der Wind ist immer noch frisch und auf dem Bodden zwischen Rügen und Hiddensee sind Schaumkronen. Hier bilden sich aber nur kleine Wellen. Um in das Fahrwasser Richtung Barhöft und Barther Bodden einbiegen zu können, muß man weit nach Süden Richtung Stralsund laufen. Alles andere könnte auf einer Sandbank enden. Auch wir kürzen nirgendwo ab und folgen bei kühlem Wind und Sonne dem Fahrwasser und genießen die schöne Fahrt zurück nach Barth.
Zurück im Heimathafen ist dann rückwärts einlaufen in die Box angesagt. Leider ist der Liegeplatz der 'Marc I' nicht so windgeschützt, wie ich gehofft hatte. Der Stammplatz an dem auch der Schiffsname angebracht ist, hat einen Schwimmsteg auf der Lee-Seite. Der Wind hätte uns ran gedrückt. Der Platz wurde aber von einem anderen Charterboot belegt. Wir nun müssen bei recht starkem seitlichem Wind der in Böen 5-6 erreicht, rückwärts in die Box daneben. Erst beim zweiten Anlauf gelingt es zwischen die Pfähle zu kommen und beide Vorleinen überzulegen. Beim weiteren rückwärts 'einparken' hält Katti den Bug mit zwei Leinen aber der Wind dreht das Heck weg und dummerweise in Richtung eines Stahlträgers an dem der Schwimmsteg fest ist. Der Heckstrahler wird nicht reichen und ich muß einen beherzten Schubs mit dem Propeller geben um eine Kollision mit dem Träger zu vermeiden und das Boot wieder gerade in die Box zu bekommen. Jetzt ist auch ein Helfer da und ich bitte ihn mit einer Leine das Boot frei vom Träger zu halten. Und wie hatte mein Kollege es noch erzählt....ich fahre langsam zurück bis der Fender der hinten quer an der Plattform hängt am Steg anliegt und lasse einfach rückwärts eingekuppelt. Nichts bewegt sich mehr trotz Wind und wir können nach der letzten Etappe der Saison in Ruhe alles fest machen. Das Einlaufbier schmeckt jetzt besonders gut.
Für den letzten Abend haben wir einen Tisch im Restaurant Vinetablick reserviert. Schöner Name, sehr schön gelegen direkt am Hafen mit Blick auf den Bodden und gut besucht. Das Essen war für unseren Geschmack allerdings nichts besonderes. Dann gibt es an Bord noch einen 'Sundowner' der heute seinen Namen wirklich verdient hat. Auch Barth hat einen gewissen Charm. Uns gefällt der Ort.
Heute 31 sm



Mo 14.06.2020 Rückgabe in Barth
Morgens ist frühes aufstehen angesagt. Um 06:30 Duschen bei der Werft im Duschcontainer für die Chartergäste und Dauerlieger. Um 07:00 Verholen wir zur Tankstelle an der Werft. Hier ist es ziemlich eng aber bei kaum Wind kein Problem zu drehen und an der Zapfsäule längsseits zu gehen. Wir tanken etwas über 100 l was zum Glück erstaunlich wenig ist.
Dann wieder in die Box ein letztes Mal festmachen und die gepackten Taschen zum Auto. Rückgabe des Bootes ohne Schrammen, Grundberührungen oder sonstige Schäden. Die Technik an Bord hat einwandfrei funktioniert.
Frühstück genießen wir beim Bäcker am Barther Marktplatz bevor wir der Vinetastadt, der 'Marc I' und der schönen Boddenlandschaft auf Wiedersehen sagen, was hier absolut wörtlich zu verstehen ist !
Gesamt 195 sm
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