Sommertörn Mecklenburger- & Lübecker Bucht

Veröffentlicht am 25. August 2024 um 21:37

1. Tag - Sonnabend 24.08.2024

Gråsten - Marina Wendtorf

Das Boot ist ausgerüstet und der fiese Wind vom Freitag ist weg. Endlich sind wir dran und um 09:00 legen wir in Fiskenæs ab mit dem heutigen Ziel Marina Wendtorf.

Wir haben Seekarten und alle Revierinformationen für den Plan B dabei.....sollte der Wind zu lange zu heftig sein, geht's in den NOK und in die Eider. Mal sehen wie es kommt....

In Toft tanken wir noch mal mit GTL voll und dann geht es bei halb bedecktem Himmel und einem lebhaften SSO raus auf die Förde. Als wir kurz vor dem Leuchtturm Kalkgrund die Geltinger Bucht an STB haben, hat der fast südlich wehende Wind schon wieder eine Welle aufgebaut. Direkt nördlich der Geltinger Birk wird's dann kurz echt kabbelig. Dann drehen wir auf Südkurs und es wird angenehmer. Doch rund um Schleimünde bei satten Bft 5 steht eine ordentliche See. Ohne Scheibenwischer läuft es nicht. Als wir südlich des Sperrgebietes auf das Ostufer der Kieler Förde zuhalten wird es ruhiger. Kurz vor der Ansteuerung nach Wendtorf frischt der Wind dann nochmal auf 5  Böen 6 geschätzt auf.

Von der Ansteuerungstonne ist die Hafeneinfahrt gut betonnt aber nicht sehr breit und als wir einlaufen stehen Strandbesucher unweit des Bootes  nur bis zum Bauch im Wasser. Hinter dem Strandwall von Bottsand liegt die Marina geschützt direkt an das Naturschutzgebiet angrenzend. Die Marina ist ziemlich gross mit 7 langen Stegen. Wir finden an Steg 5 eine freie Box und dank der neuen Appartment Häuser direkt am Hafen ist es etwas windgeschützt. Trotzdem müssen wir beim Reindrehen in die Box entsprechend vorhalten. Der erste Versuch passt. Nach 43,3 sm und 6,9 Stunden sind wir am ersten Etappenziel.

Es ist plötzlich 30°C warm und sonnig. Ein heißer Sommertag wonach es morgens nicht aussah. Deshalb kurzer Spaziergang bis zur Badebrücke von Wendtorf. Die ist etwas in die Jahre gekommen aber prima für eine schnelle Abkühlung in der Ostsee.

Die neuen Appartmentblocks und die schicke neue Promenade muss man mögen aber alles in allen nett hier mit viel Grün am Deich und kurzem Weg zum Strand. Es scheint etwas als wären die neuen Häuser mit den teuren Appartments hier an die 70er Jahre Anlage nur angedockt. Zumindest zum Yachthafen fehlt die gelungene Anbindung. Dafür sind die Liegegebühren für Gäste sehr fair und es gibt  Duschen im Container, Strom und Wasser gratis dazu. Dafür Daumen hoch !

Heute 43,3 sm und 6,9 Motorstunden

 

2. Tag - Sonntag 25.08.2024

Hafentag Marina Wendtorf

Nachts gab es ein leichtes Gewitter und Regen. Der Wind legt deutlich zu. Morgens auf dem Weg zum  Bäcker (mit recht leckeren Brötchen und riesigem Sortiment) scheint der Wind akzeptabel. Doch dann zieht ein Gewitter mit Regen durch und dahinter wird es zur Sonne ziemlich windig. Der Blick in den  'Windfinder' für Fehmarn lässt uns dann entscheiden, heute hier zu bleiben. Für die nächsten beiden Tage sieht es mit dem Wind deutlich freundlicher aus.

Nach dem Frühstück ist dann der Regen durch und wir erkunden die Küste nach Stein und weiter Richtung Laboe vom Strand aus. Eine wirklich schöne Gegend mit Strand zum Baden und Spazieren mit richtig viel Aussicht und dekoriert mit dem Schiffsverkehr zum Nord-Ostsee-Kanal. Auf dem Rückweg über Bäcker an Bord nur Minuten vor dem nächsten Schauer.

3. Tag - Montag 26.08.2024

Marina Wendtorf - Burgstaaken

Heute ist es sonnig und der Wind frischt gegen 09:00 wieder etwas auf. Es wird zwar nicht ruhig werden aber der vorhergesagte Wind 4-5 aus SW sollte die Fahrt bis Fehmarn zulassen. 

Nach dem Frühstück geht's dann raus auf die Förde und bei Heidekate Richtung Hohwachter Bucht. Es sind für den ganzen August keine Schießübungen auf den Truppenübeungsplätzen Todendorf und Putlos geplant. Daher können wir uns bis kurz vor dem Leuchtturm Todendorf dicht unter Land halten und beide Warngebiete durchfahren. Ab Todendorf wollten wir mit Kurs 90° auf Heiligenhafen zuhalten. Doch  nachdem die Bucht Richtung Hohwacht weiter aufging hat sich eine ordentliche Welle aufgebaut, die von der Seite etwas unangenehm wurde. Wir halten ca. 20 min etwas südlicher dagegen und drehen dann Richtung Fehmarnsundbrücke. Nun kommen Wind und Welle schräg von achtern und es fährt sich angenehmer. Durch den Fehmarnsund geht es mit frischem achterlichen Wind und wenig Seegang.

Nach der Brücke folgen wir dem Fahrwasser und je weiter wir in die Lübecker Bucht einfahren, je unangenehmer wird die Welle. Sobald es die Wassertiefe erlaubt drehen wir nach Norden Richtung Fahrwasser nach Burgstsaaken, dem Hafen von Burg auf Fehmarn. Direkt am Handelshafen bei der Weiland Werft finden wir einen freien Platz am Schwimmsteg mit Fingerauslegern. Der Wind hat immernoch 4-5 aber wir können ohne Probleme gegen den Wind in einen freien Platz drehen.

Nach dem Einlaufbier zahlen am Automaten und einen Spaziergang nach Burg dem Hauptort von Fehmarn zum Shoppen. Hier gibt es das volle Angebot an Läden und Restaurants und trotz nahendem Ferienende sind noch reichlich Urlauber da...wie wir.

Zum Essen wär es uns bei den Restaurants an der gut befahrenen Straße zu unruhig gewesen. Daher gibt es etwas aus der Backskiste in Ruhe im Hafen. Der Yachthafen ist klein und an Land ist eine Bootswerft und weiteres maritimes Gewerbe. Etwas rustikal mit Sanitäranlagen im Container. Trotz der pauschal erhobenen Kurtaxe ist die Liegegebühr aber in Ordnung.

Heute 38,5 sm und 5,8 Motorstunden

4. Tag - Dienstag 27.08.2024

Burgstaaken - Kühlungsborn

Wie angekündigt scheint die Sonne und der Wind weht mit 3 aus SW. Die Aussichten sind gut und nach einem ausgiebigen Frühstück legen wir ab mit Ziel Kühlungsborn. 

Bei Tonne Burg 1 gehen wir auf 126°. Vor uns liegen 25 sm Mecklenburger Bucht. Die ersten 1,5 h steht noch etwas Dünung von dem frischen SW von gestern. Dann wird es immer ruhiger und die Hugin gleitet entspannt über die Ostsee. Schnell kommt das hohe Ufer westlich Kühlungsborn in Sicht. Nach 3,5 h steuern wir in die Marina von Kühlungsborn. Eine große moderne Marina mit allem. Es gibt genügend freie Plätze an Schwimmstegen mit Fingern. Die Preise für Gastlieger sind moderat, wenn man die Kurtaxe abzieht, die hier in dieser Hochburg der Sommerfrische in Form moderner Wegelagerei von jedem erhoben wird, der den Ort auch nur betritt.

Immerhin haben wir nun mit der Liegegebühr den Zutritt zum Strand bezahlt, der sich  an beiden Seiten der Marina erstreckt. Wir entscheiden uns für den ruhigen östlichen Teil uns es gibt eine herrliche Abkühlung in der Ostsee.

Heute 26,5 sm und 4,0 Motorstunden

5. Tag - Mittwoch 28.08.2024

Hafentag Kühlungsborn

Heute wird ein sonniger Tag. Von dem nicht eben kurzen Weg von den Duschen zum  Boot bringe ich Brötchen von Bäcker an der Promenade mit.

Nach dem Frühstück gehst auf zum Prommenieren, was man hier wirklich ausgiebig und zugegebenermaßen recht angenehm tun kann. Da sich der jetzige Ort 1938 aus mehreren Gemeinden zusammengeschlossen hat, gibt es Kühlungsborn West und -Ost. Dazwischen eine lange teils schattige Strandpromenade mit Meerblick. Hinter dem Küstenwald dann von West zurück nach Ost vorbei an schicken alten Villen aus der langen Geschichte des Badeortes. Alles nett zurechtgemacht mit viel Grün überall. Verglichen mit anderen Hot Spots and der Küste durchaus sehenswert. An der Strandstraße der Verlängerung der Seebrücke landeinwärts gibt es alles von teurer bis Edeka ohne dass es zu voll wird. 

Nach einer Siesta an Bord geht's dann nochmal zum Strand und in die Ostsee. Es sind immer noch mediterrane 29° Luft und 21° Wassertemperatur. Ein super Sommertag in Mecklenburg an der Ostsee.

Leichtes Abendessen aus der Bordküche - kleine Geschichten mit Spiegelei. Den Sonnenuntergang verfolgen wir mit Cuba Libre aus der Plicht 😎.

 

6. Tag - Donnerstag 29.08.2024

Kühlungsborn - Rerik

Für heute ist der heissete Tag des Jahres in Mecklenburg-Vorpommern angesagt. Schon vor dem Frühstück nehmen wir die Seitenteile aus der Persenning. Bei blauem Himmel und schwachem SW Wind verlassen wir Kühlungsborn und folgen der Küste mit schönen Stränden vor hügeliger, bewaldeter Landschaft. Wir sehen Rerik mit seinem Sandstrand und der Steilküste. Bis zum Hafen sind es aber noch einige Meilen.

Um in das Salzhaff zu gelangen, muss man die sogenannte Kielung an der Südspitze der Halbinsel Wustrow passieren. Um nicht das Naturschutzgebiet westlich der Landspitze zu queren halten wir erst auf das erste Tonnenpaar des Fahrwassers nach Wismar zu. Dann geht es dicht an der Südspitze durch eine schmale Rinne mit 2,5 bis 3 m Wassertiefe zwischen Sandbänken hindurch. Danach halten wir auf die Kardinaltonne 'Werder-Nord' zu und dann sind wir durch. Von hier auf die Ansteuerungstonne Rerik zu und in das betonnte Fahrwasser. Hier sind es dann immer zwischen 2 und 3 m Wassertiefe. Wir finden einen freien Platz am östlichen Steg der Seglervereinigung Alt Gartz. Eine gepflegte kleine Anlage in sehr idyllischer Lage ganz am Nordende des Salzhaffs. Bezahlt wird zu den Öffnungszeiten direkt beim Hafenmeister. Alles sehr nett angelegt und die Sanitäranlagen in super perfekten Zustand. Eine gute Wahl. 

Bevor der Hafenmeister öffnet, gehe ich die wenigen Meter vom Steg zum Strand. Das ist wirklich das besondere an diesem Ort. Der breite weiße Sandstrand zieht sich beiderseits der Seebrücke, die wegen Baufälligkeit gesperrt war. Richtung Süden reicht der Strand bis an den Zaun zur gesperrten Halbinsel Wustrow. Die alten Kasernen des russischen Militärs sind zwar seit 1993 alle verlassen aber die ganze Gegend ist munitionsverseucht und daher nicht zu betreten. Es ist immer noch über 30° heiss und das Bad in der Ostsee ist eine Wohltat. Vom etwas ruhigeren FKK Strand zurück an Bord in 10 min.

Abends gibt es eine Pizza beim Italiener am Haffplatz mit Blick auf das Salzhaff. An dem tropischen Abend mit der tollen Aussicht und dem Platzkonzert des örtlchen Shantychors ist der Laden gut besucht. Aber die Bedienung ist super und die Pizza wirklich sehr gut. Auch dieser Laden war eine gute Wahl.

Heute 22 sm und 3,9 Motorstunden

7. Tag - Freitag 30.08.2024

Hafentag Rerik

Nachts dreht der Wind auf NW und es kühlt ab - angenehm nach der Hitze. Zum Frühstück regnet es, danach 'klar Schiff machen'. Mittags dann Ortsrundgang, Einkaufen und einem leckeren Fischbrötchen eines örtlichen Fischereibetriebs - lecker !

Zum Kaffee nochmal etwas Regen, dann geht's noch mal Richtung der gesperrten Halbinsel Wustrow. Vom Strand sind die alten, verlassenen Kasernengebäude gut zu sehen. Dann kommt nochmal die Sonne raus und die Ostsee lädt zum Baden ein. Danach aus der Bordküche selbst geschnibbelter Kartoffelsalat und Würstchen garniert mit einem Sonnenuntergang.

8. Tag - Sonnabend 31.08.2024

Rerik - Kirchdorf a. Poel

 Nachts weht es gut hörbar aus NNO. Morgens ist ruhiger und die Sonne scheint. Ein freundlicher Morgen. Kurz vor zehn verlassenen wir das nette Örtchen Rerik. Für die Passage der Kielung nutzen wir den Track des Kartenplotters. Wir merken am restlichen Seegang der Nacht genau, wann wir wieder draussen auf der Ostsee sind. Wir fahren uns frei von den Sandbänken und folgen dann dem Verlauf der Nordküste Poels. Entlang der Westküste der Insel vorbei an dem kleinen Hafen Timmendorf führt eine 4 m Tiefe Rinne die im SW wieder auf das Fahrwasser nach Wismar trifft. Nach nur etwa 1 sm verlassen wir das Fahrwasser wieder und steuern mit 88°auf die Tonne Kirchdorf 1 zu. Dann im 2-3 m tiefen betonnten Fahrwasser durch den Kirchsee bis zum Hafen von Kirchdorf.

Bei den Liegeplätzen hat man die Wahl zwischen den gemeindeeigenen Gastliegeplätzen am westlichen Steg oder den zwei Stegen des Segelclubs. Es gibt reichlich freie Plätze an der Innenseite des Gastliegersteges. Außer dass es je Liegeplatz nur einen Heckpfahl gibt, hat uns die Infrastruktur am Gemeindesteg nicht überzeugt. Wir finden beim ersten Spaziergang eine freie Box beim Segelclub und verholen nochmal. Hier passt alles - hilfsbereite Vereinsmitglieder, Wasser, Strom am Steg netter Hafenmeister und das für nur 2 € extra, gern gezahlt in die Vereinskasse.

Kirchdorf ist ein überschaubarer, gemütlicher kleiner Ort und der Hafen ist sehr idyllisch mit tollem Blick nach Süden in die Wismarbucht. Die große Backsteinkirche im Ort liegt mitten in einer alten Festungsanlage von denen die Befestigungswälle noch erhalten sind und von denen es tolle Aussichten auf die Bucht und den Hafen gibt.

Heute 19 sm und 3,2 Motorstunden

9. Tag - Sonntag 01.09.2024

Hafentag Kirchdorf

Wieder ein Morgen mit Sonne und blauem Himmel. Wir holen Brötchen vom Inselbäcker und genießen die Ruhe und Aussicht.

Dann gibt es einen schönen Spaziergang zum Strand am Schwarzen Busch. Der Wind ist nicht mehr so kühl wie gestern und einem Bad in der Ostsee steht nichts im Wege. Unsere kleine Begleiterin geniesst das Herumtollen im Sand und geht sogar freiwillig bis zum Bauch ins Wasser. Viel schöner Strand, schöne Natur und angenehm wenig los. Ein schöner Platz und eine schöne ruhige Insel. Auf dem Rückweg noch Getränke nachfassen beim örtlichen Rewe und abends zum Fischessen in das Restaurant direkt nebenan am Hafen. 

Kirchdorf ist wirklich ein schöner Hafen zum Entspannen und Ruhe genießen. Besonders zu empfehlen ist ein Liegeplatz beim Segelclub Insel Poel. Ruhe, tolle Aussicht, alles an Versorgung am Steg und super perfekte Sanitäranlagen im Clubhaus.

10. Tag - Montag 02.09.2024

Kirchdorf - Wismar

Und wieder ein herrlicher Spätsommermorgen. Nach dem Frühstück frischt der Wind etwas auf aber heute geht es nur ein kurzes Stück nach Süden in den Hafen von Wismar.

Am Ende des Fahrwassers bei Tonne Kirchdorf 1 geht es mit Südkurs weiter entlang einer Rinne mit 3-4 m Tiefe östlich an der kleinen Insel Walfisch vorbei ins Hauptfahrwasser. Kurz danach passieren wir den Yachthafen Wendorf und die riesige Schiffbauhalle mit den Werftanlagen wo leider nur wenig Betrieb ist.

Eigentlich wollten wir uns den alten Hafen ansehen und dann den Wasserwanderrastplatz an Brunkowkai ansteuern. An der Einfahrt zum Alten Hafen gibt es einen Hinweis auf den Gastlieger Hafen. Jetzt ist allerdings der Zusatz 'Liegeplätze gesperrt' angebracht. Also steuern wir nach der kleinen Hafenrunde den Yachthafen im Westhafen an. Da wir schon um 12:00 ankommen finden wir eine grüne Box am Gästesteg 2 direkt gegenüber dem Hafenmeisterbüro und dem Clubhaus mit den Sanitäranlagen. Man kann einiges über diesen Hafen im Web lesen. Wir haben uns selbst einen Eindruck verschafft und es ist alles in allem o.k. Die Sanitäranlagen sind nicht neu aber akzeptabel. Hafenmeister war nett, Strom, Wasser am Steg und nicht weit in die historische Innenstadt, die immer wieder einen Besuch wert ist, besonders bei so tollem Wetter.

Fast in Sichtweite des Hafens gibt es auch einen Supermarkt für die Versorgung.

Heute 7 sm und 1,4 Motorstunden

11. Tag - Dienstag 03.09.2024

Wismar - Neustadt i.H.

Ein weiterer schöner sonniger Sommermorgen. Nach einem entspannten Frühstück verlassen wir die schöne Hansestadt Wismar. Bei schwachem OSO Wind eine schöne Fahrt über die Wismarbucht. Wir folgen dem betonnten  Fahwasser bis zum letzten Tonnenpaar der westlichen Zufahrt, um sicher von der Untiefe 'Lieps' frei zu kommen. Da Landschutz heute nicht nötig ist, nehmen wir den direkten Kurs auf Neustadt. Nach einer Stunde kommt der Radarturm von Pelzerhaken im Dunst in Sicht - eine prima Landmarke für das Ziel Neustadt. Vorbei an der Untiefe Pelzerhaken geht es auch schon ins betonnte Fahrwasser nach Neustadt. 

Die riesige Ancora Marina lassen wir links liegen und sehen uns nach einem Platz im städtischen Yachthafen um und werden leicht fündig. Der Yachthafen zieht sich über mehrere Stege entlang der schönen Uferpromenade. Wir liegen an einem kurzen Steg unweit der Hafenmeisterei und den Sanitäranlagen. Von der Lage und der Ausstattung kann man nur sagen - Top ! Und auch die Liegegebühren sind im normalen Bereich und können einfach mit QR Code online bezahlt werden.

Hier am grünen Hang der Promenade liegt man sehr geschützt und als der wenige Wind weg ist, wird es richtig heiss mit 28° und gewittrig schwüler Luft. Dann muss es eine kurze Abkühlung im sauberen Wasser des Hafens sein, bevor wir entlang der Promenade in die Innenstadt spazieren. Neustadt hat eine kleine aber zum Glück sehr belebte und abwechslungsreiche Innenstadt. Shopping und ein Softeis vom Italiener zum super Preis, dann geht's zurück an Bord zum kühlen Bier mit Aussicht. Zum Abendessen hole ich Dönerteller mit Salat vom nur 800m entfernten Grill. Schmeckt gut und war suuuper reichlich !

Heute 26 sm und 4,4 Motorstunden

 

12.Tag - Mittwoch 04.09.2024

Neustadt i. H. - Großenbrode

Wir hätten uns gern noch einen Hafentag im netten Neustadt gegönnt aber die Windvorhersage für Donnerstag und Freitag sieht nicht danach aus als dass man durch die Lübecker Bucht fahren könnte. Es ist Wind aus O bis ONO mit 5 und Böen 7-8 angesagt. Damit wir hier nicht 3 Tage festliegen, geht es heute weiter nach Großenbrode.

Morgens scheint wieder die Sonne und es ist herrlich warm, wenn auch etwas feucht. Wir schenken uns den Bäcker und frühstücken aus den Vorräten. Bei Windstärke 1 aus NW verlassen wir Neustadt. Draussen auf der Bucht dreht der Wind auf ONO bleibt aber schwach. 

Eine gute Stunde nach Abfahrt steuern wir in den Yachthafen von Grömitz. Hier gibt es GTL Diesel, den wir schon die ganze Saison fahren und froh sind keinen normalen Diesel beimischen zu müssen. Ca. 160 l getankt und schon geht's wieder raus auf die schön ruhige Ostsee mit Kurs auf Dahmeshöved. Wir fahren dicht unter Land und genießen den Blick auf die so vertraute Küste an der wir 10 Jahre lang unseren Urlaub und die Wocheneden verbracht haben. Oft haben wir die Boote genau hier entlang der Küste fahren sehen. Nun sind wir auch dabei !! 

Kurze Zeit später erreichen wir Großenbrode. Wir wollen erst nach einem Platz in der Marina der Yachtwerft Klemens gucken. Es gibt einige freie Boxen und wir finden  -eine gute Wahl !

Ein weiterer toller und heißer Sommertag im September. Direkt neben der Marina ist das südliche Ende der Promenade mit allerbesten Strand und Badewasser - ein perfekter Abschluss des Tages. Naja...fast...der kam nach dem Essen mit dem Vino Verde und lauem Sommerwind in der Plicht !

Heute 25 sm und 4 Motorstunden.

13.Tag - Donnerstag 05.09.2024

Hafentag Großenbrode

Wie vorhergesagt hat der Wind ordentlich aufgebriest und weht schon seit der Nacht mit 5 - 6 Bft aus ONO. In dieser Stärke soll es heute und auch morgen wehen. An eine Weiterfahrt durch den Fehmarnsund ist für uns also erstmal nicht zu denken. Daher hatten wir auch schon mal für 3 Nächte gebucht.

Außer dass der Wind bläst ist es ein herrlicher sonniger Tag. Wir laufen die grosse Promenaden-Runde. Der Südstrand und Ortsteil Grossenbrode Kai ist noch nicht so alt besteht und besteht aus touristischer Bebauung aus den 70er Jahren und dem Teil, der bis Mitte der 90er Jahre noch Bundeswehr Liegenschaft war. Alles mit viel Grün und gelungener Nutzung der alten Kasernengebäude und das alles direkt an einem tollen Sandstrand. Ein uriger, entspannter Urlaubsort.

14.Tag - Freitag 06.09.2024

Hafentag Großenbrode

Immernoch starker Wind aus Ost und Sonne.

Heute Waschtag, kleine Motordurchsicht, Getränke kaufen und ein Bad in der Ostsee.

Der örtliche Nahkauf ist leider mit 1,6 km nicht so nah....

Abends bekommen wir Besuch von Freunden aus den 10 Jahren Dauercamperzeit hier gleich um die Ecke.

 

15.Tag - Sonnabend 07.09.2024

Großenbrode - Strande

Zum Glück hat die Windvorhersage wieder gepasst und morgens ist der Wind fast weg. Die Sonne scheint immer noch und bei 3  Windstärken und blauem Himmel geht es Richtung Fehmarnsund. Mit Rückenwind und fast 2 kn Strom werden wir unter der Fehmarnsundbrücke durch geschoben. Auch heute brauchen wir keinen Landschutz und setzen Kurs direkt auf den Eingang zur Kieler Förde bei Heidekate. Die Küstenwache zeigt Präsenz im Schiessgebiet Putlos und Todendorf. Da heute kein Schiessbetrieb ist, fahren wir mitten durch das betonnte Warngebiet.

Eine ruhige und sonnige Passage. Als wir uns dann am Sonnabend Nachmittag bei bestem Wetter den Häfen von Schilksee und unserem heutigen Ziel Strande nähern, wird es nochmal etwas betriebsam. Dann erreichen wir nach 6 Stunden ruhiger Fahrt den gemütlichen, gut ausgestatteten kommunalen Yachthafen der Gemeinde Strande. Wir müssen zwei Runden drehen, bevor wir eine freie Box neben der hier ansässigen Bootstankstelle finden. Eine schöne Aussicht auf die Strander Bucht. Leider bekommen wir alles an Schwell ab was so durch die Hafeneinfahrt reinläuft. Nachts wird es dann aber ruhiger.

Abends noch einen Spaziergang rüber nach Schilksee und dann an der kleinen aber netten Strander Promenade eine Portion Fisch and Chips auf der Terrasse in den Dünen. Es gibt fussläufig vom Yachthafen eine wirklich gute Auswahl and Imbissen, Selbstbedienungsrestaurant und gehobener Gastronomie. Die Liegegebühr ist fair und die Sanitärräume im Hafengebäude sind in super Zustand. Daher Daumen hoch für Preis-Leistung und Ambiente.

Heute 40 sm und 6 Motorstunden

16.Tag - Sonntag 08.09.2024

Strande - Eckernförde

Der Sommer hält weiter durch und an einem weiteren warmen, sonnigen Morgen verlassen wir Strande. Der Wind weht mit 3 aus Ost. Wir passieren den Bülker Leuchtturm und steuern erstmal nicht direkt Richtung Eckernförder Bucht, sondern auf die Tonne ' Stoller Grund Süd' zu. Auf dem Stoller Grund etwas abseits der Hauptroute der Segler Richtung Kiel stoppen wir auf und stellen die Maschine ab. Wir dippen die Flagge und geben Blumen über Bord an der Stelle, wo vor fast genau 40 Jahren meine Mutter bestattet wurde. Kurzes Innehalten, Position abfotografiert und dann geht's weiter entlang der Südküste der Eckernförder Bucht. Den ganzen Weg  bis Eckernförde zieht die alte Heimat vorbei. 

Wir finden einen der nicht gerade vielen freien Gästeplätze im Stadthafen Im Jaich. Gut ausgestatteter Hafen inklusive der Sanitärräume - nicht neu aber gut gepflegt und originell auf Stelzen im Hafen. Als wir ankommen ist der Wind weg und es ist heiss. Nach dem Einlaufbier erstmal schnell in die Ostsee am Strand nebenan. Vom Hafen ist es auch nur ein Katzensprung in die Innenstadt. Dank Bäderregelung können wir nach dem Eisessen noch etwas den Proviant ergänzen und dann schnell zum kühlen Blonden an Bord den Abend ausklingen lassen. Schön gelegen ist Eckernförde allemal und immer Mal wieder einen Besuch wert !

Heute 20 sm 2,9 Motorstunden 

17.Tag - Montag 09.09.2024

Eckernförde - Kappeln

Nachts ging der Hochsommer im September zuende. Nach Gewitter gab es einige Stunden Regen. Auch für den größten Teil des heutigen Tages ist Regen angesagt. Immerhin ist es mit mit 20 °C morgens schon angenehm warm. 

Der Regen bleibt aus und bei Abfahrt gegen 11Uhr ist es nur schwach windig. Wir drehen eine Ehrenrunde in den Hafen bis kurz vor die Holzbrücke. Dann geht es weiter Richtung Kappeln. Der Himmel ist zwar grau aber mit leichtem Rückenwind geht es entspannt entlang der Nordküste der Eckernförder Bucht vorbei an Stränden, den Steilküsten von Hemmelmark und Waabs sowie diversen Camingplätzen. Die Bucht ist bis 25 m tief und man kann an beiden Ufern Recht dicht unter Land fahren.

Vor Boknis Eck kommt Damp in Sicht und wir verlassen die Eckernförder Bucht mit Nordkurs Richtung Schleimünde. Hier draussen weht es jetzt etwas kühl mit 3-4 aus West. Aber bevor es ungemütlich wird, drehen wir in die Einfahrt zur Schlei und passieren den Leuchtturm von Schleimünde. Von hier geht's mit max. 10 km/h vorbei an Maasholm weiter Richtung Kappeln. Eine immer wieder schöne Fahrt.

Die Klappbrücke in der Stadt öffnet derzeit stündlich 20 min vor der vollen Stunde. Bei einer Durchfahrtshöhe von 3,30 m bei mittlerem Wasserstand müssten wir durchpassen. Wir sind 10 min vor der Öffnung da und tuckern mit einigen Seglern auf die Brücke zu und passieren zur regulären Öffnung. Wenn es auf dem Rückweg kein hohen Wasserstand gibt, werde ich es bei geschlossener Brücke versuchen. Meine Bootsfrau ist skeptisch...

Der Plan war wieder beim ASC zu liegen, wo es uns letztes Jahr schon super gefallen hat. Direkt hinter der Brücke nehmen wir die nördliche Einfahrt. Leider Fehlanzeige, keine freie Box. Also wieder raus und die südliche Seite abfahren. Es sind nur 2 sehr lange Boxen am äusseren Steg auf grün. Wir nehmen die mit 4,40 schmalere. Die 14-15 m Länge sind aber zu viel für unsere achteren Festmacher. Also erstmal provisorisch fest und nochmal zurück und längere Leinen ausbringen. Als es vollbracht ist, entschädigt der schöne Blick auf die Schlei.

Nach Einlaufbier und Kaffee noch beim Hafenmeister nach der zweiten Nacht fragen und dann kurze Hunderunde am Hafen und durch die schöne Kappelner Altstadt.

Heute 21 sm und 4,3 Motorstunden

18.Tag - Dienstag 10.09.2024

Hafentag Kappeln

Es ist deutlich abgekühlt aber der Morgen ist sonnig. Es gibt Brötchen vom nahen Bäcker und dann nutzen wir die freundlichere Tageshälfte für einen Stadtrundgang. Am Ende des 'Beutezugs' geht's noch zur alten Fischräucherei in der Altstadt um die Zutaten für das Abendbrot zu holen.

Nachmittags legt der Wind dann sehr ordentlich zu und wir liegen am südlichen Ende des Hafens voll im Wind. Was soll's wir sind gut festgemacht und dank der Molen haben wir weder Schwell noch Wellen. Es ist zwar grau und ungemütlich aber zum Glück nicht soviel Regen wie angekündigt. Ein Spaziergang entlang der netten, grünen Promenade nach Süden entlang weiterer Bootshäfen ist noch drin, bevor wir es uns mit lecker Fisch herbstlich gemütlich machen.

19.Tag - Mittwoch 11.09.2024

Kappeln - Glücksburg

Die meiste Zeit der Nacht hat es geregnet. Morgens ist es dann trocken und der heftige Wind aus SW von gestern Abend ist weg. 

Laut 'Windfinder' soll es heute draussen bei Kalkgrund SW 3 in Böen 4 geben. Nach dem Frühstück verlassen wir den Hafen des ASC und zwar ohne die Brückenöffnungszeit zu beachten. Wir haben sicherheitshalber den Radarreflektor und die UKW-Antenne des AIS gelegt und fahren wie geplant und ohne Probleme unter der Brücke durch. Gut zu wissen für den nächsten Besuch. Nach 45 min passieren wir den Leuchtturm Schleimünde und drehen nach Norden Richtung Kalkgrund. Aus SW zieht Regen auf und der Wind ist deutlich stärker als die vorhergesagten 3-4 Bft. Ab Falshöft sind merkliche Wellen zu sehen obwohl wir dicht unter Land fahren. Leider zieht die Regenfront weiter auf und sobald an der Geltinger Birk der Landschutz weg ist, wird es schnell unangenehmer. Da die Wellen von der Seite kommen schaffen wir es nicht auf direktem Kurs bis zum Leuchtturm Kalkgrund. Etwa eine Meile vor dem Turm ändern wir den Kurs auf  Nord um die Wellen schräg von achtern zu bekommen. Trotzdem holt unsere Hugin immer wieder ordentlich über und der Schrankinhalt wird hörbar. Sobald wir nördlicher als der Turm sind drehen wir schnell in den Wind und halten auf das westliche Ende der Geltinger Bucht bei Habernis zu. Keine Änderung beim Wind und der Kalkgrund zeigt was er drauf hat. Immer wieder steile Wellen von ca. 0,8 m in sehr kurzer Folge. Das Boot setzt teilweise hart ein. Wir nehmen Fahrt raus und reiten das mit 4,5 kn über Grund ab. Nach einer knappen Stunde ist dann das schlimmste überstanden. Die Regenfront ist durch und im Landschutz der Aussenförde steuern wir auf Holnis zu. Hier ist es deutlich ruhiger mit Windstärke 3-4. Als wir die Nordspitze von Holnis umrunden und unser heutiges Ziel in Sicht kommt, zieht wieder eine dunkle Front auf und wieder dreht der Wind richtig auf. Wir lernen, dass es auch hier auf der Innenförde so richtig zur Sache gehen kann. Es ist zwar nicht so schlimm wie um Kalkgrund aber wir nehmen wieder richtig Wasser über. Als wir auf Höhe des Glückburger Strandes Richtung Hafen drehen kommt die Sonne raus und der Wind ist wie abgeschaltet. Immerhin können wir ganz entspannt im Hafen nach einem Platz suchen, was sich wegen einer Regatta des FSC als nicht ganz leicht erweist. Wir finden nach einigen Runden dann einen Platz mit toller Sicht auf die Förde und die Ochseninseln.

Abends nach kurzem Spaziergang und Anmeldung beim Hafenmeister dann Nudelsalat aus der Bordküche.

Heute 35 sm und 5,6 Motorstunden

 

20.Tag - Donnerstag 12.09.2024

Hafentag Glücksburg

Das Wetter ist durchwachsen. Erst scheint die Sonne. Ich entscheide eines der vom FSC bereitgestellten Brötchenfahrräder zu nutzen. Eine schlechte Idee wie sich schnell herausstellt. Der Sonne folgt erst leichter, dann stärkerer Regen; Glücksburg ist hügelig und der Yachthafen liegt unten und der Bäcker ganz oben; Das Fahrrad hat nur einen Gang und die Kondition schwächelt...egal es gibt erst trockene Sachen dann frische Brötchen und Kaffee. Dann ist auch der Regen durch und wir starten den Spaziergang durch das wirklich schön gelegene Glücksburg. Heute geht es bei sehr fotogenem Wetter entlang der Promenade über die Schwennaumündung bis zum Ort Becker Werft und dann durch Wald und nette Wohngebiete zurück.

Abends dann unser Abschlußessen beim nahegelegenen Thai Restaurant. Das Ambiente ist etwas angestaubt aber das Essen und der Service super - also wirklich zu empfehlen.

Ein schöner Abschluss trotz durchwasenen Wetters. Morgen steht die letzte kurze Etappe nach Gråsten an.

 

21.Tag - Freitag 13.09.2024

Glücksburg - Gråsten

Morgens scheint die Sonne von blauem Himmel aber der Wind weht ziemlich kalt aus NNW. Wir frühstücken in Ruhe von den Resten aus dem Kühlschrank und lassen erstmal alle Regattasegler und Begleitboote auslaufen. Kurz vor 11 verlassen wir dann Glücksburg für die letzte Etappe unseres Urlaubstörns zurück nach Marina Fiskenæs.

Nach einer Stunde ruhiger Fahrt bei Sonnenschein passieren wir in Egernsund die Brücke und tanken in Toft wieder voll. Das wären dann zusammen mit dem Tankstopp in Grömitz 282 Liter GTL Diesel für 329 Seemeilen.

Um kurz nach 12:00 sind wir dann nach 21 Tagen Ostseetörn wieder zurück. 

Wir haben mit den 329 sm insgesamt 12 Häfen besucht und viele schöne Ecken in Mecklenburg und Schleswig-Holstein besucht. Das Wetter war zwei Wochen lang hochsommerlich und die Möglichkeit die schönen Strände an der Mecklenburger Bucht zu besuchen haben wir reichlich genutzt. 

Der morgige Sonnabend wird dann zum Auf- Ausräumen genutzt und am Sonntag geht es dann wieder zurück in den Alltag. 

Heute 6 sm und  1,3 Motorstunden

Gesamt 329 sm und 53,5 Motorstunden


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Kommentare

Fred
Vor 10 Monate

Wieder sehr lesenswert, schöner Bericht und Fotos.

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